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Das Sammeln von Kunstfotografie

Götz Füssen „Bei Pfeiffers“ einem der bei der Edition Archival erhältlichen Kunstdrucke (C Print in verschiedenen Formaten erhätllich)

Seit Jahrzehnten begeistert die Vielfalt der Fotografie Künstler und Kunstliebhaber. Es reizt ihr Ansehen, aber auch der demokratische Ansatz und ihre wundervollen künstlerischen Eigenheiten. Da die ersten Ankäufe von Fotografie noch mit der Stellung der Elite im 19. Jahrhunderts verbunden waren, kann man mit Sicherheit sagen, dass das Sammeln von Kunstfotografie erst später einsetzte, nachdem das Medium als liebstes Werkzeug der Avantgardisten eine wichtigere Stellung eingenommen hatte. Heutzutage wird Fotografie überall auf der Welt als künstlerisches Medium anerkannt und von unzähligen internationalen Künstlern genutzt. Sammler von Kunstfotografie haben eine Leidenschaft für das Medium des Lichts und bauen ihre Sammlungen sehr sorgsam auf.

Wenn wir über Fotografie sprechen, müssen wir zunächst zwischen Kunstfotografie einerseits und Dokumentarfotografie andererseits unterscheiden. Erstere wird für eine bestimmte künstlerische Vision geschaffen und das fotografische Medium wird nur als ein Mittel für die volle Ausdruckskraft eingesetzt. Dokumentarfotografie hingegen ist deskriptiv und repräsentativ. Sie steht in einer Beziehung zu den visuellen Medien, da sie eine visuelle Aufzeichnung bestimmter Personen oder Ereignisse darstellt. Insofern ist sie eher auf den Moment oder ein Objekt konzentriert als auf ein vorher definiertes künstlerisches Ziel. Beide Formen sind respektable Formen der Fotografie, die es zu sammeln lohnt, doch ihre Ziele sind ebenso verschieden wie ihr Publikum. Kunstfotografie wird vor allem von Kunstliebhabern verehrt und selten als irgendetwas anderes als Kunst verstanden. Die Dokumentarfotografie hingegen spricht auch die breitere Bevölkerung an und wird manchmal als die beste Form verstanden, entscheidende geschichtliche Momente einzufangen und zu bewahren.

Auch wenn wir die ältere Fotografie für ihren klassischen Charm und ihren historischen Wert schätzen, werden im Fokus dieses Textes die zeitgenössische Kunstfotografie und ihre Sammelmöglichkeiten stehen. Die Kunst der Linse kann betörend und inspirierend sein, deshalb haben wir hier einige Punkte aufgeführt, die es zu Bedenken gibt, bevor man sein erstes, oder ein weiteres, Fotografie-Kunstwerk kauft.

Ansel Adams „The Tetons and the Snake River”. Adams war einer der bedeutendsten Landschafts- und Kunstfotografen, seine Regeln zu Komposition sind bis heute gültig.

Ansel Adams – The Tetons and the Snake River, 1942 – Grand Teton National Park, Wyoming

Auf der Suche nach einer Definition der Kunstfotografie

Das digitale Zeitalter und eine stetig wachsende Zahl von erschwinglichen und guten Kameras haben die Fotografie in ihren Grundfesten erschüttert. Heutzutage kann jeder Fotograf werden und sich nebenbei ein wenig mit diesem Handwerk beschäftigen. Dennoch werden nur die wenigsten dieser Schnappschuss-Amateure auch Fotokünstler, denn bei künstlerischer Fotografie kommt es nicht nur auf die Technik an.

Wie wir bereits erwähnten, und eine Reihe wissenschaftlicher Definitionen belegt, besteht ein bedeutender Unterschied zwischen Kunstfotografie und Dokumentarfotografie. Eine der besten Definitionen dazu wollen wir hier dennoch erwähnen. Sie kommt von Ansel Adams, einem großen Meister dieses Handwerks: „Kunst impliziert eine Kontrolle der Realität, da die Realität selbst keinen Sinn für das Ästhetische besitzt. Fotografie wird Kunst, wenn gewisse Kontrollen ausgeübt werden.

Adams will damit andeuten, dass fotografische Kunst oder künstlerische Fotografie grundsätzlich mit der ästhetischen Theorie verbunden ist und durch die Kontrollen der künstlerischen Idee präzisiert wird. Daher kann künstlerische Fotografie sogar als ein Stil verstanden werden, in dem das fotografische Medium angewandt wird, weil es die Vision des Künstlers widerspiegelt. Dies bedeutet, dass es dem künstlerischen Fotografen niemals darum gehen wird, „den Moment einzufangen“, um des Momentes Willen, noch wird er jemals versuchen etwas zu dokumentieren. Eine fotografische Kamera ist für einen solchen Kreativen lediglich ein Werkzeug, durch das er sich selbst ausdrücken kann und das den Stil seiner Kunst prägt.

So verschieden wie die Kunst selbst, sind die Motive der Kunstfotografie daher niemals direkt zu verstehen und sie können sich sogar deutlich von der Realität unterscheiden. Es geht nicht um Repräsentation, sondern um Ausdruck, was die fotografische Kunst den anderen Künsten näherbringt und ihre konzeptionelle Eigenschaft unterstreicht.

Andere Formen der Fotografie sind im Allgemeinen dem Fotojournalismus zugehörig und auch wenn sie visuell genauso ansprechend sein können wie künstlerische Fotos, sind sie dennoch ein eingefangener Moment, in einem anderen Kontext und aus einem anderen Gesichtspunkt heraus.

Auch wenn wir akzeptieren, dass es keine einzig wahre Definition künstlerischer Fotografie geben kann, können wir dennoch festhalten, dass die Fotos dieser Kategorie mit einer ausgeprägten kreativen Vision erschaffen wurden, oftmals geplant und zuvor überlegt, manchmal manipuliert und dass bei ihnen ästhetische und konzeptionelle Aspekte eine tragende Rolle für das schlussendliche Werk haben, egal ob digital oder analog.

Frühe Fotokunst; Alfred Stieglitz „The Hand of Man“

Alfred Stieglitz – The Hand of Man, 1902

Anfänge der Kunstfotografie

Fotografie wurde um 19. Jahrhundert erfunden, was sie zu einem der „jüngsten“ Medien macht. Es war ein wichtiger Durchbruch, welcher die Geschichte der Kunst auf verschiedenen Wegen beeinflusste und veränderte und schlussendlich die Erfindung und Entwicklung der Filmkunst inspirierte. Dennoch wurde die frühe Fotografie kaum als Kunst verstanden, da der Fortschritt des damals innovativen Mediums deutlich an die technologischen Fortschritte gebunden war und der Umgang mit ihm zu diesem Zeitpunkt Wissen über Chemie und Optik erforderte.

Die ersten Versuche künstlerischer Fotografie wurden von verschiedenen Fotografen des Viktorianischen Zeitalters gemacht, unter denen John Edwin Mayall führend war. In der Mitte des 19. Jahrhunderts fertigte er eine Serie von Daguerreotypien an, welche das „Vaterunser“ illustrierten, als eine gestellte, künstlerische Präsentation einer Idee.

Kurz vor der Wende des 20. Jahrhunderts waren zwei wichtige Personen entscheidend dafür, Fotografie als Kunst zu präsentieren und es in die Kunstsammlungen einzuführen. Alfred Stieglitz und Edward Steichen waren Künstler, Fotographen und Kooperationspartner, die es dem Kamerahandwerk ermöglichen sollten, die Welt der Kunst stillvoll zu betreten Alfred Stieglitz war vermutlich der Erste, der die Frage stellte, ob man Fotografie als Kunst verstehen sollte. Das von ihm 1903 begründete avantgardistische Fotografiejournal „Camera Work“ war ein intellektuelles vierteljährlich erscheinendes Magazin, welches Fotografie als angemessenes Medium der modernen Kunst pries. In späteren Jahren, 1924, schenkte er gemeinsam mit seiner Frau Georgia O’Keefe seine Fotografiesammlung von 27 Fotografien dem Boston Museum of Fine Arts. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass ein wichtiges Museum Fotografien in seine permanente Ausstellung aufnahm.

Kein Fotograf war so oft in „Camera Work“ zu sehen wie Edward Steichen, der für die weite Verbreitung der Fotografiekunst verantwortlich war. Zeitweise war er der bestbezahlte Fotograf der Welt und er erhielt Aufträge von den wichtigsten Agenturen und Publikationen der Zeit, wie Vogue oder Vanity Fair.

Stieglitz und Steichen waren Verfechter des Pictorialismus (weicher Fokus, melancholische Bilder) als die überlegende fotografische Kunstform, doch auch eine weitere künstlerische Strömung adaptierte Fotografie als ihr progressives Medium der Wahl. Verschiedene Kreative, die mit Dada und dem Surrealismus verbunden waren, machten sich eifrig daran, das Medium voll auszuschöpfen, und erfanden in diesem Prozess die Fotomontage. In Experimenten mit Chemikalien und Instrumenten in der Dunkelkammer erschufen Künstler wie Man Ray, John Heartfield, Raoul Hausmann und andere Avantgardisten einige ihrer berühmtesten Werke.

Im Laufe der Entwicklung erweiterte der Modernismus die Wahrnehmung und das Ansehen der Fotografie und brachte einige einflussreiche neue Namen und Schulen an die Oberfläche. Wir werden nicht alle Bewegungen aufzuzählen, welche die Fotografie im Fokus hatten, doch einige Namen scheinen angebracht: Edward Weston, Henri Cartier-Bresson, Paul Strand, Irving Penn, Bernd and Hilla Becher, Andreas Gursky, Cecil Beaton, Helmut Newton, Robert Mapplethorpe, Andy Warhol, Cindy Sherman, Nan Goldin sind nur einige, doch es gibt noch viele andere, die einen wichtigen Beitrag zur Fotografie des 20. Jahrhunderts geleistet haben.

Paul Strand „Wall Street“, Fotokunst von 1915, New York City

Paul Strand – Wall Street, New York, 1915

Berühmte Fotografieausstellungen – Fotografische Bildpaläste

Auch wenn es auf den ersten Blick leicht zu sein scheint, erfordert das Studium der Fotografie einen beträchtlichen Aufwand. Für jeden wahren Fotografie-Enthusiasten ist dies eine Arbeit aus Leidenschaft, mehr eine belohnende Aufgabe denn eine fordernde. Da man sein Auge am besten trainiert, indem man eine große Zahl unterschiedlicher fotografischer Werke betrachtet, ist es ratsam so viele Fotografie-Sammlungen und Ausstellungen wie möglich zu besuchen. Alle größeren Museen und Archive besitzen eine Fotografie Abteilung und stellen ihre Werke regelmäßig aus.

Berühmte Sammler, wie Elton John, leihen ihre fotografischen Schätze teils großen Institutionen für Ausstellungen, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Einige Galerien sind auf Fotografie spezialisiert, aber Messen sind wohl der beste Ort, um mit dem Sammeln zu beginnen. Die Kunstmessen ermöglichen es, ein breites Spektrum von Werken auszustellen und bieten außerdem die Gelegenheit, die Fotografen selbst zu treffen und mit ihnen über ihre Arbeiten zu sprechen.

Egal ob in einem Museum oder als private Sammlung, eine Fotografiesammlung kann ebenso wichtig werden wie jede andere Kunstsammlung. Auf der ganzen Welt existieren Institutionen, die Fotografien in ihren Archiven erhalten und sammeln, während andere sogar ganz diesem Medium verschrieben sind. Auch wenn es eine seltene Gelegenheit ist, stellen private Sammler manchmal ihre geliebten Werke aus, oder stellen sie zur Verfügung, und erlauben einen Einblick in persönliche Vorlieben, aber auch Sammlertrends.

Im Allgemeinen ist die Fotografie ein schwer zu erhaltendes Medium. Wenn sie nicht ordentlich gerahmt und gelagert werden, können sie verblassen, das Papier kann sich verformen und viel von seiner ursprünglichen Qualität verlieren. Daher ist die richtige Lagerung einer Fotografiesammlung eine ernsthafte Aufgabe, die man besser mit ausreichenden Mitteln angeht. Große Institutionen, Museen und Organisationen haben für gewöhnlich die notwendigen Gelder und das notwendige Personal, um diese Arbeit zu leisten, auch wenn viele von ihnen staatliche Unterstützung benötigen. Dennoch oder gerade deshalb sind ihre Sammlungen langsam über die Jahre aufgebaut, sorgfältig kuratiert und schlussendlich – wichtig.

Jede wichtige Stadt in der westlichen Hemisphäre (und nicht nur im Westen) beheimatet eine berühmte Galerie oder ein berühmtes Museum für Fotografie, während andere Kunstmuseen einflussreiche Fotografiesammlungen besitzen. Es ist schwierig alle Museen aufzulisten, die einen Besuch wert sind, doch es ist uns wichtig, zumindest einige zu nennen. In London kann das Victoria & Albert Museum eine ausgezeichnete Fotografiesammlung vorweisen. West Yorkshire hat dafür das ebenso wichtige National Science & Media Museum, in dem die Nationale Fotografiesammlung des Vereinigten Königreichs sowie die renommierte Royal Photographic Society Sammlung zu sehen sind. In den USA müssen wir mit dem Boston Museum of Fine Art anfangen, welches in der Geschichte des Mediums eine besondere Rolle gespielt hat. Mit dem MoMa und dem Whitney Museum in New York und dem SFMoMa in San Francisco gibt es im ganzen Land verteilt Institutionen mit Sammlungen von Kunstfotografie. Dieser Aufzählung sollte auch das Art Institute of Chicago sowie das Chicago Museum of Contemporary Photography, das Getty Research Institute in Los Angeles und auch das New York Public Library hinzugefügt werden. Auch Europa beheimatet einige Museen, wie unter anderem das beim Publikum beliebte FoMU in Antwerpen, das Nederlands Fotomuseum in Rotterdam, und das MEP in Paris. Berlin besitzt eines der besten Fotografiemuseen in Europa, das Museum für Fotografie, das auch die Sammlung der Helmut Newton Foundation beheimatet und mehr als 850.000 Bilder in seinem Archiv aufbewahrt.

Wenn ab und an private Sammlungen ausgestellt werden, dann sind ihre Besitzer oftmals Prominente und Wohlhabende. Eine der berühmtesten Fotosammlungen der Welt gehört Elton John, dicht gefolgt von Geschäftsleuten wie Arthur Walther, früherer Goldman Sachs Partner, David Dechman, CEO und Mitgründer der Vermögensverwaltungsfirma Summit Rock Advisors, Andrew Pilara, ein Investmentbanker aus San Francisco, John und Lisa Pritzker, aus der Familie der Hyatt Hotelkette und des Pritzkers Architecture Prize, Michael Wilson, legendärer James Bond Produzent, oder auch der Sohn des Gap-Gründers Don Fisher und seiner Ehefrau Randi, der Investmentbanker Peter Cohen und die Schauspielerin Jamie Lee Curtis.

Die Aufzählung der Sammlungen von Kunst- oder anderer Fotografie, die wir hier erwähnen, kratzen gerade einmal an der Oberfläche. Tatsächlich kann jeder, mit nur wenig Mühe, in seiner eigenen Stadt eine gute und relevante Fotografiesammlung finden, egal ob privat oder öffentlich.

„Sailboat“ von Evgeniya Petrova aus dem Jahr 2015. Kunstdruck auf Leinwand.

Evgeniya Petrova – Sailboat, 2015, Photo print on canvas

Beachten Sie beim Sammeln technische und fachspezifische Aspekte

Fotografie ist ein vielseitiges Medium, das ebenso viele Techniken einschließt. Einige sind geradezu antik und werden heutzutage kaum noch genutzt, andere sind absolut Hi-Tech. Ein ernsthafter Sammler sollte mit den meisten vertraut sein. Es hilft sich ein wenig mit den verschiedenen Linsen- und Kameratypen auszukennen, mit verschiedenen Techniken und Bildschärfen, Print- und Papiertypen, Filmen und anderen technischen Begriffen. Dies ermöglicht ein Verständnis der künstlerischen Methode und erlaubt eine erste Einschätzung, ob ein Fotograf zukünftig erfolgreich sein kann oder nicht. Außerdem behandelt der Markt unterschiedliche Printformen nicht gleich, sodass technisches Wissen dabei hilft zu erkennen, ob ein Preis auch in Bezug auf den Status des Künstlers angemessen ist.

Ebenso sollte man den materiellen Zustand des Drucks in Betracht ziehen. Beim direkten Kauf von Künstler oder Galeristen sollte dies kein Problem darstellen, doch es könnte eins sein bei Kauf von Werken aus zweiter Hand. Der Zustand kann sich negativ auf den Wert auswirken, selbst wenn das Foto Teil einer seltenen Serie ist. Um ein Foto in seiner ursprünglichen Qualität zu erhalten, sollte der Ort bedacht werden, an dem es hängen wird. Fotos sollten niemals direktem Sonnenlicht oder Feuchtigkeit ausgesetzt werden und die Rahmen benötigen museums-ähnliches Glas oder UV-reflektierendem Plexiglas.

Abschließend muss die Größe des Abzugs bedacht werden. Zeitgenössische Fotografen produzieren ihre Werke oftmals in unterschiedlichen Größen und sind bereit ihre Werke den Kundenwünschen anzupassen. Sollte es nur eine Abzugsgröße geben, denken Sie darüber nach, wie die Größe des Werks auf den Ort, an dem es aufgehängt wird, wirken wird. Am besten betrachtet man das Werk in der gewünschten Größe vor Ort und trifft dann eine Entscheidung über den Kauf.

Stillleben mit Blume, Totenkopf und Donut: „Sweet Death“, Fotokunst von Helge Paulsen, Hannover.

Helge Paulsen – Sweet Death

Entwickeln Sie einen eigenen Geschmack

Glücklicherweise kennt die zeitgenössische Kunst keine Hierarchie der Genres und Medien. Deshalb ist das Sammeln von Fotografie sehr ähnlich zu jedweder Kunstsammlung: Fotoprints zu sammeln unterscheidet sich kaum Sammlungen neuer Malereien oder Zeichnungen, auch wenn es einige Besonderheiten gibt.

Am wichtigsten für einen jungen Sammler von Fotografie ist es zunächst, einen eigenen Geschmack zu entwickeln und unter der Vielzahl von Ausdrucksformen den bevorzugten Stil zu finden. Wie immer gilt, dass der eigene Blick durch das Betrachten und Dazulernen trainiert wird und während sich das Wissen erweitert, wird der Fokus enger und klarer. Zusätzlich zu konventionellen Lernmethoden bieten die sozialen Medien eine ausgezeichnete Informationsquelle für die neuesten Trends in der zeitgenössischen Kunstfotografie. Mit nur einem Klick folgt man Kuratoren, Magazinen, Redakteuren und Künstlern.

Nachdem die Beobachtungsgabe geschärft wurde, auch wenn das ein niemals endender Prozess ist, ist es Zeit die Sammlung zu planen. Suchen Sie nach ähnlichen Künstlern, nach Bildern die ihren Lieblingsfotos entsprechen und bauen Sie nach und nach das Grundgerüst ihrer Sammlung.

Wenn Sie etwas über das Medium lernen, werden sie schnell damit anfangen, Themen und Typen von Fotografien zu erkennen und sie werden lernen, Künstler von Handwerkern zu unterscheiden. Ein Blick in die Vergangenheit ermöglicht Erkenntnisse über Pictorialismus, Dada und surrealistische Fotografie, reine Fotografie Stile wie Präzisionismus, aber auch eine ganze Reihe von kommerziellen Stilen wie Porträt oder Modefotografie oder Fotojournalismus. Verschiedene Themen können in verschiedenen Perioden und Stilen auftauchen und sie können Straßenszenen, Natur, Landschaften, Architektur, Inneneinrichtungen, Stillleben, Nacktmodelle, Menschen und Lebensstile jeder Art darstellen. Wenn sie sich der Sache voll widmen, werden sie die hochqualitativen Schwarz-Weiß-Aufnahmen vom Rest unterscheiden können, ebenso wie sie den Umgang mit Farbe in der Farbfotografie erkennen werden.

Hören Sie nie damit auf, Fragen in Bezug auf Fotografen und ihre Bilder zu stellen und untersuchen Sie die Kontinuität ihres Stils. Mit der Zeit werden Sie bemerken, ob sie repräsentative, darstellende, suggestive, abstrakte oder avantgardistische Fotografie bevorzugen und ihr Sammlungskonzept wird eine konkrete Form annehmen.

Portrait von Mujaheda Khowajazada „After Several Forgetfullness”, Digitaldruck.

Mujaheda Khowajazada – After Several Forgetfullness, 2014-2016, Digital print

Zeitgenössische Kunstfotografie auf der Discovery Art Fair

Die an unserer Discovery Art Fair ausgestellte Fotografie bietet Einblicke in die Vielseitigkeit dieser zeitgenössischen Kunstsparte. Die ausstellenden Fotografeninnen und Fotografen haben unterschiedliche Hintergründe und Arbeitsmethoden. Einige von ihnen arbeiten innerhalb der Tradition eines narrativen Grundgerüsts, manche produzieren Werke, die sich bei Sammlern äußerster Beliebtheit erfreuen. Künstlerische Fotografie zu sammeln ist für jeden Kunstliebhaber zugänglich, da sie selbst mit einem kleinen Budget damit anfangen können, kleine künstlerische Fotoprints zu erstehen. Unser Fotografiekurator, Stefan Maria Rother, wählt mit Leidenschaft die spannendsten Namen der zeitgenössischen Kamerakunst aus, deren aufstrebende Kariere erwarten lässt, dass ihre Werke eines Tages als Sammlerobjekte wertgeschätzt werden.

Eine ganze Reihe aufstrebender Fotografiekünstler hat auf unseren Messen ausgestellt und mit diesem Medium aufregende neue Ausdrucksformen präsentiert. So erschafft Evgeniya Petrova Szenen und Situation innerhalb verschiedener Landschaften, deren Geschichte man instinktiv irgendwo außerhalb des Bildrahmens vermutet. Die afghanische Fotografin Mujaheda Khowajazeda konzentriert sich auf Frauen und die Geschichte ihres Heimatlandes, und gibt damit den unzähligen Geschichten aus dem kriegszerrütteten Land eine Stimme. Henry Landers aus Berlin wird mit seinem „transitorischen Realismus“ neue Perspektiven für die Fotografie eröffnen und sein umfangreiches Wissen über analoge Fotografie unter Beweis stellen. Helge Paulsen aus Hannover verbindet in seinem interessanten Ansatz Fotografie mit Schreiben und erschafft imaginierte Szenen seines Geistes. Natalia Ohar erforscht die Welten der Fabeln und Erzählungen, indem sie diese in einem neuen Kontext präsentiert, uns dazu anregt diese Welten zu betreten und die Narrative aus unserer Perspektive zu hinterfragen. Der Berliner Künstler und Fotograf Götz Füsser untersucht die Bedeutung von Technik in der Fotografie und der Kunst, und Andrey Kezzyn ist der Berliner Öffentlichkeit bereits als fantastischer Geschichtenerzähler und Gesellschaftskritiker bekannt.

Egal ob sie Geschichten erzählen oder Emotionen auslösen, diese Fotografinnen und Fotografen sind Meister ihrer Kunst, die das Licht als ihr wahres Instrument nutzen.

Wie in der Vergangenheit lädt die Kunstmesse DISCOVERY ART FAIR dazu ein, vorbeizuschauen und die fabelhafte Welt der zeitgenössischen Kunstfotografie zu entdecken.

Featured image: Götz Füsser – Bei Pfeiffers, 2017, Archival C Print